Das Wichtigste in Kürze
Nicht jedes Lebensmittel ist für Pferde verträglich. Einige können sogar gesundheitsschädlich sein. Es ist wichtig, sich mit der richtigen Ernährung von Pferden auseinanderzusetzen.
Ja, Gemüse gehört zu einer ausgewogenen Ernährung von Pferden dazu. Allerdings vertragen sie nicht jedes Gemüse gleich gut. Hier erfährst Du, welches Gemüse und Obst schädlich sein kann…
Grundsätzlich bevorzugen Pferde Raufutter wie Heu und Gras. Abwechslung im Speiseplan mit Obst, Gemüse und speziellen Futtermitteln kommt aber gut an. Erfahre hier noch mehr über die grundlegende Nahrung von Pferden…
Unabhängig davon, ob Du gerade Dein erstes Pferd bekommen hast oder ob Du schon seit vielen Jahren im Reitsport aktiv bist – die Ernährung Deines tierischen Freundes ist ein entscheidender Aspekt für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden. Welche Nahrungsmittel Dein Pferd essen darf und welche besser vermieden werden sollten, damit beschäftigen wir uns in diesem Artikel. Wir erklären, welche Rolle Gemüse im Speiseplan Deines Pferdes spielt und was es am liebsten isst.
Inhalt
Die Grundlagen der Pferdeernährung
Pferde sind Herbivoren. Sie fressen Pflanzen. Sie haben eine Vorliebe für Raufutter wie Heu oder Gras. Hier sind einige grundlegende Aspekte, die bei der Fütterung von Pferden zu beachten sind:
- Heu: Dies sollte den Hauptteil der Ernährung ausmachen. Heu ist reich an Ballaststoffen und fördert die Verdauung.
- Wasser: Frisches und sauberes Wasser muss immer zur Verfügung stehen.
- Gras: Wenn möglich, sollten Pferde Zugang zu Weidegras haben.
Was essen Pferde?
Wusstest Du schon, dass ein durchschnittliches Pferd etwa 7 kg Heu und 25 bis 50 Liter Wasser pro Tag benötigt?
Obst und Gemüse für Pferde
Gemüse gehört in Maßen auf den Speiseplan von Pferden. Hier eine Liste von Gemüsesorten, die von Pferden gefressen werden können:
- Karotten: Diese sind reich an Beta-Carotin, das im Körper in Vitamin A umgewandelt wird und wichtig für die Sehkraft und das Immunsystem ist.
- Sellerie: Sellerie ist sehr kalorienarm, enthält jedoch wichtige Mineralstoffe und kann sowohl roh als auch gekocht gefüttert werden.
- Rote Beete (gekocht): Sie ist reich an Antioxidantien und Folsäure, was zur Gesunderhaltung des Pferdes beitragen kann.
- Gurken: Aufgrund ihres hohen Wassergehalts sind Gurken eine tolle Erfrischung an heißen Sommertagen.
- Zucchini: Sie sind leicht verdaulich und enthalten nützliche Nährstoffe wie Vitamin A und Kalium.
- Kürbis: Kürbisse sind besonders im Herbst eine willkommene Abwechslung und enthalten wertvolle Ballaststoffe.
- Pastinaken: Sie sind nahrhaft und eine gute Quelle für Vitamin C, Folsäure und Kalium.
- Fenchel: Fenchel kann roh oder gekocht gefüttert werden und ist bekannt für seine verdauungsfördernden Eigenschaften.
- Radieschen: Sie enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe und können in Maßen verfüttert werden, obwohl sie für manche Pferde etwas scharf sein könnten.
Bitte beachten: Jedes Pferd ist ein Individuum und verträgt bestimmte Gemüsesorten unterschiedlich. Neue Nahrungsmittel sollten immer langsam und in kleinen Mengen eingeführt und die Reaktion des Pferdes genau beobachtet werden. Zeigt Dein Pferd Anzeichen einer Unverträglichkeit, solltest Du das betreffende Gemüse sofort aus dem Speiseplan streichen und gegebenenfalls einen Tierarzt konsultieren.
Vermeide dieses Obst und Gemüse
Es ist wichtig, die richtigen Obst- und Gemüsesorten für das Pferd auszuwählen, da einige Sorten ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen können. Avocados zum Beispiel sind für Pferde nicht geeignet, da sie Persin enthalten, eine für Pferde giftige Substanz, die zu Atembeschwerden, Ödemen und in schweren Fällen sogar zum Tod führen kann.
Auch bei Zitrusfrüchten ist Vorsicht geboten. Obwohl einige Pferde sie problemlos vertragen, sind sie für Pferde im Allgemeinen zu sauer und können Magenprobleme verursachen. Rhabarber ist ein weiteres Gemüse, das vom Speiseplan des Pferdes gestrichen werden sollte. Er enthält Oxalsäure, die zu Nierenproblemen und Vergiftungserscheinungen führen kann.
Die Familie der Nachtschattengewächse, zu denen Kartoffeln, Tomaten und Auberginen gehören, sollte ebenfalls gemieden werden. Sie enthalten Solanin, ein natürliches Gift, das bei Pferden zu Verdauungsstörungen und in schweren Fällen zu Lähmungen führen kann.
Vorsicht ist auch bei Steinobst wie Kirschen, Pflaumen und Pfirsichen geboten. Ihre Kerne enthalten Blausäure, die beim Kauen und Verschlucken giftig ist. Es ist immer wichtig, vor der Fütterung zu prüfen, ob ein bestimmtes Obst oder Gemüse für Dein Pferd unbedenklich ist. Wenn Du Dir nicht sicher bist, zögere nicht, einen Tierarzt oder einen Pferde-Ernährungsberater um Rat zu fragen.
Achtung: Pferde sollten niemals Obst mit Kernen oder Schalen gefüttert bekommen. Die Kerne können giftige Substanzen enthalten und die Schalen können zu Darmblockaden führen.
Der Einfluss der Jahreszeit auf die Pferdeernährung
Die Jahreszeiten haben einen großen Einfluss auf die Fütterung deines Pferdes und es ist wichtig, diese zu kennen, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Mit dem Wechsel der Jahreszeiten ändern sich nicht nur das Wetter und die Temperaturen, sondern auch die Verfügbarkeit und Qualität von Futter und Gras.
Im Frühjahr wächst frisches Gras, das reich an Eiweiß und Zucker ist. Es ist zwar eine leckere und willkommene Abwechslung für Dein Pferd, aber es ist wichtig, die Weidezeit zu begrenzen, um Probleme wie Hufrehe zu vermeiden, die durch eine zu schnelle Umstellung auf reichhaltiges Grünfutter entstehen können.
Der Sommer bringt heißes Wetter mit sich, das den Wasser- und Elektrolytbedarf Deines Pferdes erhöht. Achte darauf, dass Dein Pferd jederzeit Zugang zu frischem Wasser und Salzlecksteinen hat. Wenn die Weiden karg werden, kann es in trockenen Gebieten notwendig sein, zusätzliches Heu oder Kraftfutter zu füttern.
Im Herbst verlieren viele Pferde an Gewicht, da sie sich auf den Winter vorbereiten. Dies ist eine gute Zeit, um die Futterration zu erhöhen und sicherzustellen, dass das Pferd genug Energie hat, um die kalten Monate zu überstehen.
Der Winter ist die anspruchsvollste Jahreszeit für die Pferdeernährung. Da die Weiden oft von Schnee und Eis bedeckt sind, kann es notwendig sein, Dein Pferd hauptsächlich mit Heu und Kraftfutter zu füttern. Der Energiebedarf steigt, da das Pferd mehr Kalorien verbrennt, um sich warm zu halten.
Tipp: Im Winter sollte die Wasseraufnahme Deines Pferdes kontrolliert werden. Bei kälteren Temperaturen trinken Pferde oft weniger, was das Risiko von Verdauungsproblemen erhöhen kann.
Die Kunst der ausgewogenen Pferdeerährung
Um es kurz zu machen: Pferde sind Pflanzenfresser, die sich hauptsächlich von Heu und Gras ernähren. Eine Ergänzung mit Obst und Gemüse kann sinnvoll sein, wenn man weiß, welche Sorten unbedenklich sind. Wichtig ist, dass Du die Ernährung Deines Pferdes an die Jahreszeiten anpasst und die Wasseraufnahme im Auge behältst. Mit diesen Informationen bist Du gut gerüstet, um Deinem Pferd eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu bieten.