1. Startseite
  2. »
  3. Fische
  4. »
  5. Gesundheit
  6. »
  7. Bauchwassersucht bei Fischen: Was Du wissen musst

Bauchwassersucht bei Fischen: Was Du wissen musst

bauchwassersucht fisch

Bauchwassersucht bei Fischen: Was Du wissen musst

Das Wichtigste in Kürze

Kann Bauchwassersucht beim Fisch geheilt werden?

Bauchwassersucht beim Fisch kann in einigen Fällen behandelt werden, aber der Erfolg hängt von der Ursache und dem Stadium der Erkrankung ab. Mehr hier…

Was sind Symptome einer Bauchwassersucht beim Fisch?

Symptome der Bauchwassersucht bei Fischen können aufgeblähte Bäuche, hervortretende Schuppen und Appetitlosigkeit sein.

Was hilft bei Bauchwassersucht beim Fisch?

Die Behandlung der Bauchwassersucht erfordert normalerweise vor allem die Isolation des erkrankten Fisches. Alles Weitere hier…

Die Bauchwassersucht bei Fischen ist eine ernste und oft tödliche Krankheit. Sie ist an einem aufgeblähten Bauch, abstehenden Schuppen und hervorquellenden Augen zu erkennen. Die Ursache ist meist eine bakterielle Infektion, die durch Stress oder schlechte Haltungsbedingungen begünstigt wird.

In diesem Blogbeitrag erfährst Du alles, was Du über die Bauchwassersucht wissen musst: Wie Du sie erkennst, wie Du sie behandelst und wie Du sie vorbeugst.

Die Ursachen von Bauchwassersucht bei Fischen

Eine Bauchwassersucht bei Fischen ist immer zu behandeln.

Bei der Bauchwassersucht handelt es sich nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern um ein Symptom verschiedener Erkrankungen. Eine bakterielle Infektion durch Bakterien der Gattung Aeromonas oder Pseudomonas ist die häufigste Ursache.

Für gesunde Fische sind diese Bakterien, die natürlicherweise im Wasser und im Bodengrund vorkommen, harmlos. Wenn jedoch das Immunsystem geschwächt ist, können sie in den Körper eindringen und dort das Gewebe entzünden und schädigen.

Das Immunsystem von Fischen kann durch verschiedene Faktoren geschwächt werden, z. B. durch

  • Stress durch schlechte Haltungsbedingungen (z. B. zu hohe oder zu niedrige Temperatur, zu hoher oder zu niedriger pH-Wert, zu hoher Nitritgehalt oder Ammoniak)
  • Stress durch falsche Fütterung (z.B. zu viel oder zu wenig gefüttert, zu fettes oder zu eiweißreiches Futter)
  • Stress durch falsche Haltung (z. B. zu hohe Besatzdichte, nicht miteinander verträgliche Arten)
  • Stress durch Verletzungen (z. B. durch scharfe Gegenstände in der Dekoration oder aggressive Artgenossen)
  • Stress durch den Transport oder das Umsetzen

Tipp: Um den Stress für Deine Fische zu minimieren, solltest Du regelmäßig die Wasserqualität überprüfen und gegebenenfalls das Wasser wechseln. Außerdem solltest Du Dich über die Bedürfnisse Deiner Fische informieren und ihnen ein artgerechtes Umfeld bieten.

Neben einer bakteriellen Infektion kann Bauchwassersucht auch andere Ursachen haben, z. B:

  • Ein Tumor im Bauchraum mit Druck auf die Organe und Absonderung von Flüssigkeit
  • Eine Niereninsuffizienz, die zu einer Störung der osmotischen Regulation führt
  • Parasitenbefall, der zu einer Entzündung von Niere oder Leber führt
  • Vergiftungen, die die Nieren oder die Leber schädigen oder zerstören

Die Behandlung von Bauchwassersucht

Die Behandlung der Bauchwassersucht hängt von der Ursache ab. Handelt es sich um eine bakterielle Infektion, sind folgende Maßnahmen zu ergreifen:

Die betroffenen Fische werden in ein Quarantänebecken mit sauberem und gut belüftetem Wasser gesetzt. Das Fassungsvermögen des Quarantänebeckens sollte mindestens 10 Liter pro Fisch betragen und ein Filter und ein Heizer sollten Teil des Beckens sein.

Die Fische mit einem geeigneten Antibiotikum gegen Aeromonas oder Pseudomonas behandeln. Geeignet sind z. B. Sera Baktopur oder JBL Ektol bac Plus 2503. Die Dosierungsanleitung des Herstellers ist zu beachten. Das Wasser ist regelmäßig zu wechseln.

Wusstest Du schon?

Bauchwassersucht wird oft durch parasitäre Infektionen oder unsachgemäße Ernährung verursacht. Die richtige Ernährung und die Vermeidung von Überfütterung können das Risiko reduzieren.

Die Fische sind täglich zu beobachten und es ist zu kontrollieren, ob sich die Symptome bessern. Konsultiere einen Tierarzt, wenn die Fische nach spätestens einer Woche keine Besserung zeigen.

Nach der Genesung der Fische kann man sie wieder in das Hauptbecken zurücksetzen. Vorher solltest Du das Quarantänebecken gründlich reinigen. Desinfiziere es mit kochendem Wasser.

Bei anderen Ursachen wie einem Tumor oder Nierenversagen ist eine Behandlung meist nicht mehr möglich. Um den Fischen weiteres Leiden zu ersparen, solltest Du sie in diesem Fall erlösen. Mit Nelkenöl, das als Betäubungs- und Tötungsmittel für Fische geeignet ist, kannst Du dies tun. Dazu gibst Du ein paar Tropfen Nelkenöl in ein mit Wasser gefülltes Gefäß und setzt den Fisch in das Wasser. Er wird schnell bewusstlos und stirbt.

Meist geht es Deinen Fischen schnell wieder besser.

So kannst Du die Bauchwassersucht vorbeugen

Die beste Vorbeugung gegen Bauchwassersucht ist eine gute Pflege der Fische. Dazu gehören die folgenden Maßnahmen:

Tipp:  Um Deine Fische gesund zu halten, kannst Du ihnen auch gelegentlich natürliche Immunstimulanzien geben, wie z.B. Knoblauch, Zwiebeln oder Ingwer. 

  • Halte die Wasserqualität optimal. Kontrolliere regelmäßig die Temperatur, den pH-Wert sowie den Nitrit- und Ammoniakgehalt des Wassers und führe einmal pro Woche einen Wasserwechsel von 20 bis 30 Prozent durch.
  • Achte auf eine artgerechte und abwechslungsreiche Fütterung Deiner Fische. Vermeide zu viel oder zu wenig Futter, zu fettes oder zu eiweißreiches Futter und achte auf das Haltbarkeitsdatum des Futters.
  • Halte Deine Fische in artgerechter Gesellschaft. Erkundige Dich über die Ansprüche Deiner Fische und wähle geeignete Arten aus. Vermeide zu hohe Besatzdichten, Arten, die sich nicht vertragen oder aggressive Artgenossen.
  • Biete Deinen Fischen eine vielfältige Umgebung. Gestalte das Aquarium so, dass es den Fischen Schutz und Rückzugsmöglichkeiten bietet, zum Beispiel mit Pflanzen, Wurzeln, Steinen oder Höhlen.
  • Bewahre Deine Fische vor Stressfaktoren. Vermeide plötzliche Veränderungen im Aquarium, wie z. B. Temperaturschwankungen, Änderungen der Lichtverhältnisse oder Lärm. Transportiere Deine Fische nur dann oder setze sie nur dann um, wenn es notwendig ist und gehe dabei behutsam vor.
  • Beobachte Deine Fische regelmäßig und achte darauf, ob sie Anzeichen einer Krankheit zeigen. Bemerkst Du verdächtige Symptome, isoliere die betroffenen Fische sofort und untersuche die Ursache.

Exkurs: Bakterien, die Bauchwassersucht auslösen

Bauchwassersucht bei Fischen kann durch verschiedene Bakterienarten verursacht werden, die sich in Morphologie, Pathogenität und Resistenz unterscheiden. Die am häufigsten für Bauchwassersucht verantwortlichen Bakterien sind Aeromonas und Pseudomonas. Diese Bakterien gehören zu den gramnegativen Stäbchenbakterien und sind durch eine dünne Zellwand und eine äußere Membran gekennzeichnet.

Sie sind in der Lage, eine Reihe von Enzymen zu produzieren, die für die Schädigung des Fischgewebes und die Auslösung von Entzündungen verantwortlich sind. Darüber hinaus sind sie in der Lage, sich an unterschiedliche Umweltbedingungen anzupassen und Resistenzen gegen Antibiotika zu entwickeln.

Die Aeromonas-Bakterien lassen sich in zwei große Gruppen unterteilen: Aeromonas hydrophila und Aeromonas salmonicida. Die erste Gruppe ist vor allem für Fische im Süßwasser gefährlich, während die zweite Gruppe vor allem für Fische im Meerwasser gefährlich ist.

Aeromonas hydrophila kann neben Bauchwassersucht auch andere Krankheiten verursachen. Dazu gehören die Rotmaulkrankheit und die Flossenfäule. Aeromonas salmonicida kann neben Bauchwassersucht weitere Krankheiten wie Furunkulose oder Regenbogenforellenkrankheit auslösen.

Pseudomonas-Bakterien treten in verschiedenen Spezies auf, zum Beispiel Pseudomonas fluorescens, Pseudomonas aeruginosa oder Pseudomonas putida. Da sich diese Bakterien schnell vermehren und schwer zu bekämpfen sind, sind sie besonders für Fische mit geschwächtem Immunsystem gefährlich. Pseudomonas fluorescens kann außer der Bauchwassersucht auch andere Krankheiten wie die Sepsis oder die Schuppenkrankheit auslösen.

Pseudomonas aeruginosa kann neben der Bauchwassersucht auch andere Krankheiten verursachen, wie z. B. die Kiemennekrose oder die Hautnekrose.

Für die Behandlung von Bauchwassersucht bei Fischen ist es wichtig, die genaue Art des Bakteriums zu bestimmen. Nur so kann ein geeignetes Antibiotikum ausgewählt werden. Dies kann durch eine Untersuchung unter dem Mikroskop oder durch eine bakteriologische Kultur erfolgen. Um Stress und weitere Infektionen zu vermeiden, ist es außerdem wichtig, die Haltungsbedingungen der Fische zu verbessern.

Bauchwassersucht ist eine ernste Krankheit

Bauchwassersucht ist eine der häufigsten und gefährlichsten Krankheiten bei Fischen. Man erkennt sie an einem aufgeblähten Bauch, abstehenden Schuppen und hervortretenden Augen. Eine bakterielle Infektion, die durch Stress oder schlechte Haltungsbedingungen begünstigt wird, ist meist die Ursache. Die Behandlung hängt von der Ursache ab, ist aber oft schwierig und erfolglos.

Deshalb solltest Du alles tun, um Bauchwassersucht zu vermeiden. Halte Deine Fische gesund, indem Du ihnen eine gute Pflege, artgerechtes Futter, eine geeignete Vergesellschaftung und eine abwechslungsreiche Umgebung bietest.

Quellen