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Von Vorne bis Hinten: Die Verdauung von Schlangen

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Von Vorne bis Hinten: Die Verdauung von Schlangen

Das Wichtigste in Kürze

Wie funktioniert die Verdauung bei Schlangen?

Die Verdauung bei Schlangen ist ein Prozess, der aus mehreren Schritten besteht. Erst wird die Beute verschlungen, dann wandert diese in den Magen, wo sie zersetzt wird, und gelangt in den Darm. Mehr Details findest Du hier…

Was fressen Schlangen?

Schlangen sind Fleischfresser und fressen je nach Art unterschiedliche Beutetiere wie Nagetiere, Vögel, Eier oder andere Reptilien.

Wie oft fressen Schlangen?

Die Häufigkeit der Mahlzeiten hängt von der Größe der Schlange und ihrer Beute ab, aber sie können sich nach einer Mahlzeit sogar für Monate satt fühlen. Hier erfährst Du mehr über hier unglaubliche Anpassungsfähigkeit…

Interessierst Du Dich für die Verdauung von Schlangen? In diesem Artikel findest Du ausführliche Informationen über den Verdauungsvorgang und die Fütterung der Reptilien und über ihre faszinierende Anpassungsfähigkeit.

Wie verdauen Schlangen?

Manche Schlangen können ihr Kiefer bis zu 150 Grad öffnen.

Schlangen sind erstaunliche Lebewesen mit einem einzigartigen Verdauungssystem. Ihr Verdauungssystem ist perfekt an ihre räuberische Lebensweise angepasst. Hier erfährst du mehr über die faszinierende Anatomie, die es ihnen ermöglicht, ihre Beute zu verschlingen und effizient zu verdauen.

Wusstest du schon?

Manche Schlangenarten haben eine beeindruckende Fähigkeit, ihre Kiefer zu spreizen, um Beute zu verschlingen. Diese ist oft viel größer als ihr eigener Kopf. Einige Exemplare können ihre Kiefer bis zu 150 Grad öffnen und so Beutetiere verdauen, die um ein Vielfaches größer sind als sie selbst.

Die Grundlagen der Schlangenverdauung

Die Verdauung der Schlange beginnt bereits beim Verschlingen der Beute. Dabei spielt die Anatomie der Schlange eine entscheidende Rolle. Im Gegensatz zu Säugetieren haben Schlangen eine extrem dehnbare Speiseröhre und können Beutetiere verschlingen, die oft ein Vielfaches ihrer eigenen Körpergröße ausmachen. Diese erstaunliche Fähigkeit wird durch das Fehlen eines festen Zwerchfells ermöglicht, das bei Säugetieren für die Atmung unerlässlich ist. Stattdessen nutzen Schlangen ihre Körpermuskulatur zur Atmung.

Der Vorgang des Verschlingens beginnt damit, dass die Schlange ihre Beute mit dem weit geöffneten Maul ergreift und mit den Zähnen festhält. Der Weg führt von der Speiseröhre in den Magen, welcher die Hauptrolle bei der Zersetzung der Beute spielt.

Die Zersetzung der Beute im Magen

Der Schlangenmagen produziert starke Enzyme und Säuren, die die Beute zersetzen. Dieser saure Magensaft ist in der Lage, selbst Knochen und Horn zu zersetzen, sodass Schlangen ihre Beute vollständig verdauen können. Der Prozess der Beutezersetzung kann je nach Größe der Beute und Art der Schlange mehrere Stunden dauern. Während dieser Zeit wird die Beute allmählich in eine breiartige Masse umgewandelt, die die Nährstoffe enthält, die die Schlange zum Überleben und Wachstum benötigt.

Der Weg der verdauten Nahrung durch den Darm

Nachdem die Beute im Magen weitgehend zersetzt wurde, wird die Nahrung in den Darm transportiert, wo die eigentliche Aufnahme der Nährstoffe stattfindet. Der Darm ist darauf spezialisiert, so viele Nährstoffe wie möglich aus der Beute zu extrahieren, um den Energiebedarf der Schlange zu decken.

Während die Nährstoffe durch die Darmwand in den Blutkreislauf aufgenommen werden, werden die unverdaulichen Reste der Beute als Kot ausgeschieden. Die Schlange scheidet diese unverdaulichen Reste durch den After aus, was als Exkretion bezeichnet wird.

Ernährungsgewohnheiten

Was hereinkommt, muss auch wieder raus.

Die Welt der Schlangen ist unglaublich vielfältig und jede Art hat ihre ganz eigenen Ernährungsgewohnheiten. Hier erfährst Du mehr über die faszinierenden Jagdtechniken und das Beutespektrum einiger bekannter Schlangenarten.

Würgeschlangen

Zu den Würgeschlangen gehören Arten wie Boa und Python. Diese beeindruckenden Schlangen sind dafür bekannt, dass sie ihre Beute umschlingen und durch erhöhten Druck ersticken. Ihr Beutespektrum ist sehr vielfältig und umfasst Säugetiere wie Nagetiere, Vögel und gelegentlich auch Reptilien. Da Würgeschlangen in der Lage sind, Beutetiere zu verschlingen, die größer als ihr eigener Kopf sind, können sie lange Zeit satt bleiben und lange Hungerperioden überstehen.

Tipp: Solltest Du eine Würgeschlange besitzen, achte darauf, dass die Beute nicht größer ist, als der Durchmesser der breitesten Stelle der Schlange.

Die Giftschlangen

Giftschlangen sind hoch spezialisierte Präzisionsjäger. Sie setzen ihr Gift ein, um ihre Beute zu lähmen und anschließend zu verschlingen. Das Beutespektrum der Giftschlangen variiert je nach Art und Lebensraum. Einige Arten, wie die Kobra, konzentrieren sich auf andere Schlangen und Eidechsen, während andere, wie die Viper, Nagetiere oder Vögel bevorzugen.

Falls Du eine Giftschlange als Haustier hältst, solltest Du darauf achten, Deine Schlange nur mit zuvor getöteter und tiefgefrorener Beute zu füttern. Dadurch wird die Verletzungsgefahr durch lebende Beutetiere minimiert und das Risiko einer versehentlichen Giftinjektion vermieden.

Eierschlangen

Eierschlangen sind eine besondere Gruppe von Schlangenarten, die sich auf den Verzehr von Eiern spezialisiert haben. Man findet sie häufig im Lebensraum von Vögeln, wo sie deren Eier fressen. Diese Schlangenarten haben eine faszinierende Methode entwickelt, damit ihre Hauptnahrung überhaupt in ihren Mund passt. Sie können ihre Kiefer stark ausdehnen und so auch relativ große Eier verschlingen.

Tipp: Wenn man eine Eierschlange als Haustier hält, kann man ihr Hühnereier oder andere Vogeleier als Futter anbieten. Es ist wichtig darauf zu achten, dass die Eier nicht zu groß sind, um eine Überdehnung des Kiefers zu vermeiden.

Insektenfresser

Einige Schlangenarten haben sich auf die Jagd nach Insekten spezialisiert. Sie sind meist klein und haben einen schmalen Kopf, der es ihnen ermöglicht, in engen Spalten und Löchern nach Beute zu suchen. Sie ernähren sich von Heuschrecken, Käfern, Ameisen und anderen Insekten.

Tipp: Insektenfressende Schlangen können mit lebenden oder tiefgefrorenen Insekten gefüttert werden.

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Fischnahrung

Einige Schlangenarten haben sich auf die Jagd nach Fischen spezialisiert. Diese Schlangen sind oft in der Nähe von Gewässern anzutreffen und haben eine spezielle Anpassung ihrer Zähne, die es ihnen ermöglicht, die glitschige Beute festzuhalten. Hältst Du eine Fischfressende Schlange als Haustier, dann kannst Du ihr kleine, lebende Fische anbieten.

Erstaunliche Anpassungsfähigkeit

Manche Schlangenarten können auch monatelang nichts fressen.

Das Verdauungssystem von Schlangen ist vielseitig und erstaunlich. Diese faszinierenden Kreaturen haben sich im Laufe der Evolution perfekt an ihre räuberische Lebensweise angepasst. Ihre einzigartige Anatomie und Physiologie ermöglicht es ihnen, ihre Beute zu verschlingen und effizient zu verdauen. Du hast nun schon einiges über die Nahrung und Verdauung von Schlangen gelernt, aber es lohnt sich auch einen Blick auf die eindrucksvolle Anpassungsfähigkeit ihres Verdauungstraktes zu werfen

Anpassung an lange Hungerphasen

Schlangen sind Meister der Anpassung, wenn es darum geht, lange Hungerperioden zu überleben. Nach einer großen Mahlzeit können sie wochen- oder sogar monatelang ohne Nahrung auskommen. Diese Anpassung ist besonders wichtig, da Beutetiere in der Natur nicht immer leicht verfügbar sind. Einige Aspekte, die zu dieser außergewöhnlichen Fähigkeit beitragen, sind

  • Langsamer Stoffwechsel: Schlangen haben einen langsameren Stoffwechsel als Säugetiere. Das bedeutet, dass sie weniger Energie zum Überleben benötigen und daher länger ohne Nahrung auskommen können.
  • Effiziente Energiespeicherung: Nach einer großen Mahlzeit werden die Nährstoffe im Körper der Schlange in Form von Fettreserven gespeichert. Diese Reserven dienen als Energiereserve für Hungerperioden.
  • Reduzierte Aktivität: Um Energie zu sparen, reduzieren Schlangen ihre Aktivität während der Hungerperiode deutlich. Sie bewegen sich weniger und halten sich häufig an geschützten Orten auf, um keine unnötige Energie zu verschwenden.

Hinweis: Wichtig ist es auch zu verstehen, dass längere Hungerperioden ein natürlicher Teil des Lebens einer Schlange sein können. Füttere Deine Schlange daher nicht zu oft, da dies ihrer Gesundheit schaden kann.

Temperaturen und die Verdauung

Die Temperatur spielt bei der Verdauung von Schlangen eine entscheidende Rolle. Da Schlangen wechselwarme Tiere sind, hängt ihre Verdauungsrate von der Umgebungstemperatur ab. Hier sind einige wichtige Aspekte, die Du beachten solltest:

  • Aktivität und Verdauung: Wenn die Umgebungstemperatur niedrig ist, verlangsamt sich der Stoffwechsel der Schlange und sie ist weniger aktiv. Das bedeutet auch, dass die Verdauung langsamer abläuft. Wenn man beispielsweise eine Schlange im Winter füttert, braucht sie länger, um ihre Beute zu verdauen.
  • Wärmeregulation: Schlangen suchen oft sonnige Plätze auf, um sich aufzuwärmen. Das hilft nicht nur bei der Verdauung, sondern auch bei der Regulierung der Körpertemperatur.

Achte also darauf für eine angemessene Umgebungstemperatur zu sorgen, falls Du eine Schlange als Haustier wählst. Ein warmer Bereich in ihrem Terrarium, in dem sie sich aufwärmen kann, sowie ein kühlerer Bereich, in den sie sich zurückziehen kann.

Alles noch einmal verdaut

Der Verdauungstrakt von Schlangen ist bemerkenswert anpassungsfähig und ermöglicht es ihnen, in verschiedenen Umgebungen zu überleben. Als Fleischfresser bevorzugen Schlangen eine Vielzahl von Beutetieren wie Nagetiere, Vögel und manche auch Eier.

Ihr einzigartiger Verdauungsprozess beginnt mit dem Verschlingen der Beute, gefolgt von der Zersetzung im Magen durch starke Enzyme. Die Nährstoffe werden im Darm aufgenommen, die unverdaulichen Reste als Kot ausgeschieden. Diese beeindruckende Anpassung des Verdauungssystems ermöglicht es den Schlangen, ihre Energieausbeute zu maximieren und lange Hungerperioden zu überstehen.

Quellen