1. Startseite
  2. »
  3. Haustier-Basics
  4. »
  5. Pflanzliche Nebenerzeugnisse: Der unsichtbare Schatz im Tierfutter

Pflanzliche Nebenerzeugnisse: Der unsichtbare Schatz im Tierfutter

pflanzliche-nebenerzeugnisse-1

Pflanzliche Nebenerzeugnisse: Der unsichtbare Schatz im Tierfutter

Das Wichtigste in Kürze

Was ist die Bedeutung von „pflanzlichen Nebenerzeugnissen“?

Pflanzliche Nebenerzeugnisse sind sekundäre, nährstoffreiche Pflanzenteile. Darum sind sie im Tierfutter…

Was ist sowohl unter tierischen als auch unter pflanzlichen Nebenerzeugnissen zu verstehen?

Nebenerzeugnisse sind Verarbeitungsreste aus der Lebensmittel- oder Agrarindustrie. Besonders beliebt ist Stroh…

Fallen pflanzliche Nebenerzeugnisse in die Kategorie von Getreideprodukten?

Pflanzliche Nebenerzeugnisse können aus Getreide stammen, sind aber nicht nur Getreideprodukte.

Pflanzliche Nebenerzeugnisse sind ein Begriff, den Du vielleicht schon mal auf einer Tierfutterverpackung gelesen hast. Aber was steckt wirklich dahinter und warum sind sie so wertvoll für unsere Vierbeiner?

Was genau sind pflanzliche Nebenerzeugnisse?

pflanzliche-nebenerzeugnisse-2
Kraftfutter angereichert mit nährstoffreichen pflanzlichen Nebenerzeugnissen.

Pflanzliche Nebenerzeugnisse sind Pflanzenteile, die bei der Verarbeitung von Lebensmitteln für den menschlichen Verzehr anfallen, aber nicht direkt für unseren Verzehr bestimmt sind. Oft handelt es sich um Bestandteile, die wir in der Küche normalerweise wegwerfen würden. Schalen von Obst und Gemüse, Stängel von Kräutern oder auch Kerne und Schoten sind anschauliche Beispiele. Obwohl sie vielleicht nicht den Hauptteil unserer Mahlzeiten ausmachen, sind diese Bestandteile keineswegs nutzlos oder gar minderwertig.

Bei der Lebensmittelverarbeitung fallen sie als Nebenprodukte an und könnten, wenn sie nicht weiterverwendet werden, leicht zu einer Verschwendung von Ressourcen führen. Glücklicherweise haben diese Nebenprodukte oft einen hohen Nährwert, sodass sie in der Tierfutterproduktion eine sinnvolle Verwendung finden. Anstatt diese nützlichen Teile zu verschwenden, können sie zur Ernährung unserer Haustiere beitragen und helfen, den ökologischen Fußabdruck der Futtermittelproduktion zu verringern.

Wusstest Du, dass…

… viele kleine Bio-Bauernhöfe pflanzliche Nebenerzeugnisse nutzen, um natürliche Komposte herzustellen? Dieser Kompost dient dann als natürlicher Dünger für den nächsten Anbauzyklus, schließt so den Kreislauf und unterstützt den nachhaltigen Anbau.

Warum sind sie im Tierfutter?

Für die Verwendung von pflanzlichen Nebenprodukten in der Tierernährung gibt es mehrere überzeugende Gründe. Erstens bieten viele dieser Nebenprodukte eine beeindruckende Palette an Nährstoffen. Obwohl sie für den menschlichen Verzehr nicht immer attraktiv sind, sind sie oft reich an Vitaminen, Mineralien, Ballaststoffen und anderen wertvollen Inhaltsstoffen, die zur Gesundheit und zum Wohlbefinden unserer Haustiere beitragen können.

Darüber hinaus steht hinter der Verwendung von pflanzlichen Nebenprodukten auch ein starker Nachhaltigkeitsgedanke. Durch die Verwendung dieser Pflanzenteile in der Tierernährung wird die potenzielle Verschwendung von Ressourcen, die sonst ungenutzt blieben, minimiert. Dies trägt nicht nur zur Verringerung der Umweltauswirkungen der Nahrungs- und Futtermittelproduktion bei, sondern gewährleistet auch eine effizientere Nutzung von Anbauflächen und anderen Ressourcen.

Bestseller No. 1
Melasseschnitzel 25 kg
Melasseschnitzel 25 kg
Melasseschnitzel 25 kg; Product Type: PET_SUPPLIES

Daneben können pflanzliche Nebenprodukte auch die Verdaulichkeit von Futtermitteln verbessern. Bestimmte Nebenprodukte wie Apfeltrester oder Rübenschnitzel können die Darmgesundheit fördern und für eine stabilere Verdauung sorgen. Dies ist auf die in diesen Nebenprodukten enthaltenen Ballaststoffe zurückzuführen, die eine gesunde Darmflora unterstützen können.

Und schließlich ist auch der wirtschaftliche Aspekt nicht zu vernachlässigen. Durch den Einsatz dieser Nebenprodukte in der Tierernährung kann die Futtermittelproduktion kostengünstiger gestaltet werden, ohne dass die Qualität des Futters darunter leidet.

Tipp: Immer mal wieder das Futter wechseln! Auch wenn pflanzliche Nebenerzeugnisse gesund sind, kann eine Abwechslung im Futter dazu beitragen, dass Dein Tier ein breites Spektrum an Nährstoffen erhält und die Fütterung spannend bleibt.

Ein Blick auf einige populäre pflanzliche Nebenerzeugnisse

Die Vielfalt der pflanzlichen Nebenprodukte ist groß. Diese Pflanzenteile, die oft als Abfall betrachtet werden, sind reich an Nährstoffen und können in vielerlei Hinsicht nützlich sein. Hier ein Blick auf einige der beliebtesten pflanzlichen Nebenprodukte und ihre Vorteile für die Futtermittelproduktion.

Pflanzliches NebenerzeugnisHerkunftVorteile im Tierfutter
ApfeltresterNach dem Pressen von ApfelsaftReich an Fasern und Antioxidantien
ReiskleieBei der Verarbeitung von ReisEnergiequelle, gut für Haut und Fell
MöhrentresterNach dem Entsaften von MöhrenEnthält Beta-Carotine und andere wichtige Nährstoffe
SojaschrotNach der Ölgewinnung aus SojabohnenProteinreich, enthält essentielle Aminosäuren
WeizenkleieBei der Verarbeitung von Weizen zu WeizenmehlHoher Ballaststoffgehalt, unterstützt die Verdauung
Bestseller No. 1
deuka Sojaschrot (Sauensoja) 25 kg
deuka Sojaschrot (Sauensoja) 25 kg
Der Hochleistungsergänzer mit niedriger Einsatzrate; - flexibel in der Mischungsgestaltung

Diese Tabelle gibt nur einen kurzen Überblick über einige gängige pflanzliche Nebenprodukte und ihre Vorteile. Es ist bemerkenswert, wie viele wertvolle Inhaltsstoffe in Pflanzenteilen zu finden sind, die oft übersehen oder als weniger wichtig angesehen werden. Die Kenntnis ihrer Vorteile kann helfen, den Wert von Tierfutter besser zu verstehen und die richtige Wahl für unsere Haustiere zu treffen.

Der Renner schlechthin: Stroh

pflanzliche-nebenerzeugnisse-3
Stroh: Ein vielseitiges pflanzliches Nebenerzeugnis aus der Getreideernte.

Stroh ist ein pflanzliches Nebenprodukt, das bei der Getreideernte anfällt, wenn die Halme nach der Ernte der Körner übrig bleiben. Es mag überraschen, aber Stroh hat sich in der Tierfutter- und Tierpflegeindustrie zu einem echten Renner entwickelt. Dieses scheinbar einfache Material eignet sich nicht nur hervorragend als Einstreu für Stalltiere, da es eine trockene, saubere und bequeme Liegefläche bietet, sondern wird auch als Ballaststoffquelle in bestimmten Tierfuttermitteln verwendet.

Besonders für Pferde kann Stroh, wenn es richtig zubereitet wird, eine sinnvolle Ergänzung zum Futter sein. Es bietet nicht nur eine lang anhaltende Beschäftigung beim Kauen, was gut für die Zahngesundheit ist, sondern fördert auch die Verdauung und sorgt für Sättigung. Darüber hinaus ist es ein nachhaltiges Nebenprodukt, das in großen Mengen zur Verfügung steht und somit eine umweltfreundliche Option für die Tierpflege und -ernährung darstellt.

Mythen rund um pflanzliche Nebenerzeugnisse

In der Futtermittelindustrie kursieren viele Mythen, insbesondere wenn es um Inhaltsstoffe wie pflanzliche Nebenerzeugnisse geht. Ein häufiges Vorurteil ist, dass pflanzliche Nebenprodukte nur billige Füllstoffe sind, die keinen Nährwert für das Tier haben. Das ist schlichtweg falsch. Viele dieser Nebenprodukte sind reich an wichtigen Nährstoffen und können sogar gesundheitliche Vorteile für unsere Haustiere haben.

Ein weiterer Mythos ist, dass es sich bei pflanzlichen Nebenprodukten automatisch um minderwertige Pflanzenteile handelt, die für den menschlichen Verzehr ungeeignet sind. Tatsächlich handelt es sich um wertvolle Pflanzenteile, die nur nicht im Mittelpunkt der menschlichen Ernährung stehen, aber dennoch wertvolle Nährstoffe enthalten.

Tipp: Beim Kauf von Tierfutter immer darauf achten, dass die pflanzlichen Nebenerzeugnisse aus nachhaltigem und möglichst regionalem Anbau stammen. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern sorgt auch für eine frische und qualitativ hochwertige Zutat im Futter.

Gutes Tierfutter mit pflanzlichen Nebenerzeugnissen erkennen

Willst Du beim Kauf von Tierfutter qualitativ hochwertige Produkte mit pflanzlichen Nebenerzeugnissen kaufen, gibt es einige Hinweise, die Dir helfen können, das Beste für Dein Haustier auszuwählen:

  • Transparenz auf dem Etikett: Ein gutes Futter wird klar auf dem Etikett angeben, welche pflanzlichen Nebenerzeugnisse enthalten sind. Statt nur den vagen Begriff „pflanzliche Nebenerzeugnisse“ zu verwenden, sollte das Futter spezifizieren, um welche Nebenprodukte es sich handelt – sei es Apfeltrester, Reiskleie oder Möhrentrester.
  • Reihenfolge der Zutaten beachten: Die Inhaltsstoffe werden in der Regel in absteigender Reihenfolge ihres Gewichtsanteils aufgelistet. Hierdurch erhält man eine Vorstellung davon, in welchem Verhältnis die pflanzlichen Nebenerzeugnisse im Futter enthalten sind.
  • Rezensionen und Erfahrungsberichte: Es ist immer eine gute Idee, die Meinungen und Erfahrungen anderer Tierbesitzer zu berücksichtigen. Diese können wertvolle Hinweise auf die Qualität und Akzeptanz des Futters geben.
  • Kontakt zum Hersteller: Bei Unklarheiten oder weiteren Fragen empfiehlt es sich, direkt mit dem Hersteller Kontakt aufzunehmen. Er kann Auskunft über die Qualität und Herkunft der pflanzlichen Nebenprodukte in seinem Futter geben.

Hinweis: Dein Tier verdient das Beste und ein wenig Recherche kann helfen, genau das sicherzustellen.

Das grüne Gold in unserem Tierfutter

Pflanzliche Nebenerzeugnisse sind eine unschätzbare Zutat in Tierfutter. Sie bieten ernährungsphysiologische Vorteile, helfen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und unterstützen die Gesundheit unserer Vierbeiner. Das nächste Mal, wenn Du sie auf einer Futterverpackung siehst, weißt Du, dass sie mehr sind als nur Füllstoff – sie sind ein unsichtbarer Schatz!

Quellen