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Trockenfutter für Kaninchen: Was Du wissen solltest

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Trockenfutter für Kaninchen: Was Du wissen solltest

Das Wichtigste in Kürze

Sollten Kaninchen überhaupt Trockenfutter bekommen?

Trockenfutter sollte nur in begrenzten Mengen und als Ergänzung zur Hauptnahrung verwendet werden. Alles Weitere hier…

Welches Trockenfutter ist für Kaninchen gut?

Gutes Trockenfutter für Kaninchen enthält hochwertige Zutaten, wenig oder keinen Zucker und sollte für Kaninchen entwickelt sein

Wie füttert man Kaninchen am gesündesten?

Die gesündeste Fütterung für Kaninchen besteht aus einer ausgewogenen Ernährung. Mehr dazu hier…

Trockenfutter für Kaninchen ist eine beliebte und praktische Futterart, die in vielen Zoohandlungen und Supermärkten erhältlich ist.

Aber ist es auch gesund und artgerecht für Deine Langohren? In diesem Blogbeitrag erfährst Du alles, was Du über Trockenfutter für Kaninchen wissen solltest. 

Warum Trockenfutter für Kaninchen nicht optimal ist

Die Ernährung von Kaninchen ist etwas anspruchsvoller als gedacht.

Trockenfutter mag praktisch sein. Für die Ernährung von Kaninchen ist es jedoch nicht optimal. Es gibt mehrere Gründe, warum Trockenfutter für Kaninchen nicht geeignet ist:

Trockenfutter schadet den Zähnen

Kaninchen haben Zähne, die ihr ganzes Leben lang nachwachsen und ständig abgenutzt werden müssen. Dazu brauchen sie grobes und hartes Futter, das sie lange kauen müssen.

Das Trockenfutter ist jedoch in der Regel sehr fein gemahlen oder gepresst und wird von den Kaninchen nur für eine kurze Zeit geknackt oder geschluckt.

Tipp: Um die Zähne Deiner Kaninchen gesund zu halten, biete ihnen immer genug Heu an. Heu ist das beste Zahnputzmittel für Kaninchen und fördert zudem die Verdauung. Außerdem kannst Du ihnen Zweige von Obstbäumen oder Haselnuss geben, an denen sie gerne nagen.

Das hat zur Folge, dass die Zähne nicht ausreichend abgerieben werden und zu lang werden können. Schmerzhafte Zahnspitzen, Zahnfehlstellungen oder Zahnabszesse können die Folge sein.

Trockenfutter ist eine Belastung für die Verdauung

Kaninchen haben einen sehr empfindlichen Verdauungstrakt, der auf eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen angewiesen ist. Ballaststoffe regen die Bewegung des Darms an und beugen Verstopfung und Blähungen vor.

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Trockenfutter enthält jedoch meist wenig Ballaststoffe und viel Stärke oder Zucker. Diese sind für das Kaninchen schwer zu verdauen und können dazu führen, dass das Kaninchen Diarrhoe bekommt oder aufbläht.

Trockenfutter hat außerdem eine Störung des Gleichgewichts der Darmbakterien und eine Übersäuerung des Magens zur Folge.

Trockenfutter begünstigt Harnwegserkrankungen

Zur Gesunderhaltung der Harnwege benötigen Kaninchen viel Flüssigkeit. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr verdünnt den Urin und erleichtert die Ausscheidung von Mineralien.

Trockenfutter enthält jedoch wenig Flüssigkeit und kann zu Dehydration führen. Hinzu kommt, dass Trockenfutter oft einen zu hohen Anteil an Kalzium und anderen Mineralien enthält, die sich im Urin ablagern können.

Dies kann zu Blasengrieß, Blasensteinen oder Nierensteinen führen, die für Kaninchen sehr schmerzhaft und gefährlich sind.

Wie Du Deine Kaninchen optimal ernähren kannst

Um Kaninchen artgerecht und gesund zu ernähren, wird empfohlen, auf Trockenfutter zu verzichten oder dieses nur sparsam zu verwenden.

Stattdessen solltest Du Dich an der natürlichen Ernährung der Kaninchen orientieren, die aus folgenden Komponenten besteht:

Frisches Grünfutter

Frisches Grünfutter ist die wichtigste Nahrung für Kaninchen. Es versorgt sie mit allen wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, die sie für ihre Gesundheit brauchen.

Hinweis: Nicht alle Pflanzen sind für Kaninchen geeignet oder verträglich. Einige Pflanzen können sogar giftig oder schädlich für Kaninchen sein. Informiere Dich daher immer vorher, welche Pflanzen Du Deinen Kaninchen geben kannst und welche nicht.

Für die Verdauung und die Zähne enthält es außerdem viel Flüssigkeit und Ballaststoffe. Mindestens 70 Prozent der Nahrung sollte aus frischem Grünfutter bestehen.

Zu frischem Grünfutter gehören z.B:

  • Gras: Wiese ist das beste Futter für Kaninchen, da es sehr abwechslungsreich und artgerecht ist. Wiese besteht aus verschiedenen Gräsern, Kräutern und Blumen, die den Kaninchen nicht nur gut schmecken, sondern ihnen auch gut tun. Wenn Du Deinen Kaninchen Wiese anbieten möchtest, solltest Du darauf achten, dass sie nicht mit Dünger oder Spritzmitteln behandelt wurde. Zudem solltest Du Deine Kaninchen langsam an Wiese gewöhnen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.
  • Gemüse: Um Abwechslung und zusätzliche Nährstoffe zu bieten, ist Gemüse eine gute Ergänzung zur Wiese. Der Anteil von Gemüse an der Nahrung sollte jedoch 10 % nicht überschreiten. Geeignete Gemüse sind z. B. Fenchel, Sellerie, Karotten, Kohlrabi oder Brokkoli.
  • Obst: Obst ist ein leckerer Leckerbissen, den Kaninchen ab und zu bekommen können. Obst enthält jedoch sehr viel Zucker und sollte daher nur in kleinen Mengen an die Kaninchen verfüttert werden. Geeignet sind zum Beispiel Äpfel, Birnen, Bananen oder Beeren.

Heu

Heu ist das zweitwichtigste Kaninchenfutter. Es sollte den Tieren immer in ausreichender Menge zur Verfügung stehen und immer wieder erneuert werden.

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Heu besteht aus getrockneten Gräsern und Kräutern und hat für Kaninchen mehrere Vorteile:

  • liefert den Kaninchen mit Ballaststoffen, die die Darmtätigkeit anregen und Verstopfung oder Blähungen vorbeugen.
  • hält die Kaninchen lange beschäftigt, da sie lange kauen müssen
  • da es grob und hart ist, fördert es den Zahnabrieb der Kaninchen
  • trägt dazu bei, dass sich die Kaninchen wohlfühlen, da es ein kuscheliges Nest bietet

Wasser

Das drittwichtigste Lebensmittel für Kaninchen ist das Wasser. Es sollte immer frisch und sauber bereitgestellt und regelmäßig gewechselt werden.

Wasser unterstützt die Körperfunktionen und erleichtert die Ausscheidung von Abfallstoffen und ist daher für Kaninchen lebensnotwendig.

Wasser beugt auch einer Dehydrierung (Austrocknung) vor, die zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen kann.

Grünfutter ist wichtig für Dein Kaninchen.

Was Du beim Kauf von Trockenfutter beachten solltest

Wer trotz der Nachteile von Trockenfutter beschließt, seinen Kaninchen ab und zu etwas davon zu geben, sollte beim Kauf einiges beachten.

Trockenfutter ist nicht gleich Trockenfutter, und einige sind besser als andere. Hier sind einige Kriterien, auf die Du beim Kauf von Trockenfutter für Kaninchen achten solltest:

Inhaltsstoffe

Das wichtigste Kriterium beim Kauf von Trockenfutter für Kaninchen sind die Inhaltsstoffe. Sie sagen Dir, was im Futter enthalten ist und wie gut es für Deine Kaninchen ist. Achte darauf, dass das Futter folgende Eigenschaften hat

  • Hoher Rohfasergehalt: Rohfaser ist der wichtigste Nährstoff für Kaninchen, da sie die Verdauung und den Zahnabrieb fördert. Das Futter sollte mindestens 20 % Rohfaser enthalten.
  • Geringer Stärke- und Zuckergehalt: Stärke und Zucker sind für Kaninchen schwer verdaulich und können zu Verdauungsproblemen oder Übergewicht führen. Die Nahrung soll nicht mehr als 10 Prozent Stärke und nicht mehr als 5 Prozent Zucker beinhalten.
  • Geringer Fettgehalt: Fett ist eine Energiequelle für Kaninchen, wird aber nur in geringen Mengen benötigt. Zu viel Fett kann zu Übergewicht und Leberproblemen führen. Der Fettgehalt des Futters sollte nicht höher als 3 Prozent sein.
  • Niedriger Kalziumgehalt: Kalzium ist für Kaninchen ein Mineralstoff, der für den Knochenaufbau wichtig ist. Zu viel Kalzium kann jedoch zu Harnwegserkrankungen führen. Der Gehalt an Kalzium im Futter sollte nicht höher als 0,8 % sein.
  • Keine Zusatzstoffe: Zusatzstoffe sind Stoffe, die dem Futter zugesetzt werden, um es haltbarer, schmackhafter oder farbiger zu machen. Sie sind jedoch meist unnötig oder sogar schädlich für Kaninchen. Das Futter sollte keine künstlichen Farb-, Aroma- oder Konservierungsstoffe enthalten.

Form

Die Form des Futters ist ein weiteres Kriterium beim Kauf von Trockenfutter für Kaninchen. Sie hat Einfluss auf die Art und Weise der Futteraufnahme durch die Kaninchen und auf die Belastung der Zähne.

Es gibt verschiedene Formen von Trockenfutter, z. B:

  • Pellets: Pellets sind kleine Kügelchen oder Stäbchen aus gepresstem Futter. Sie weisen den Vorteil auf, dass sie alle Inhaltsstoffe in einem Stück enthalten. Dadurch ist eine ausgewogene Ernährung gewährleistet. Der Nachteil ist, dass sie sehr fein zerkleinert sind und daher wenig Zahnabrieb bieten.
  • Mischfutter: Mischfutter besteht aus verschiedenen Komponenten wie Getreidekörnern, Nüssen, Samen oder Früchten. Der Vorteil von Mischfutter ist, dass es mehr Abwechslung bietet und die Kaninchen zum Selektieren anregt. Sie bringen jedoch den Nachteil mit sich, dass sie oft einseitig sind und viele unerwünschte Inhaltsstoffe enthalten.
  • Kräuter: Kräuter sind getrocknete Pflanzenteile wie Blätter, Blüten oder Wurzeln. Sie haben den Vorteil, dass sie naturbelassen sind und viele gesunde Inhaltsstoffe enthalten. Sie haben aber auch den Nachteil, dass sie oft zu wenig Energie liefern. Als Alleinfutter sind sie daher nicht geeignet.
  • Extrudate: Extrudate sind kleine Kissen oder Ringe aus aufgeschlossenem Futter. Ihr Vorteil ist, dass sie leicht verdaulich sind und gut angenommen werden. Sie haben aber den Nachteil, dass sie oft einen zu hohen Anteil an Stärke oder Zucker enthalten und aus diesem Grund für Kaninchen nicht geeignet sind.

Qualität

Ein weiteres Kriterium beim Kauf von Trockenfutter für Kaninchen ist die Qualität des Futters. Sie hängt von der Herkunft des Futters, von der Art der Verarbeitung und von der Lagerung ab.

Hinweis: Um die Qualität des Futters zu überprüfen, kannst Du Dir das Futter genau ansehen, riechen und anfassen. Das Futter sollte eine natürliche Farbe, einen angenehmen Geruch und eine feste Konsistenz haben. Wenn das Futter verfärbt, muffig oder bröckelig ist, solltest Du es nicht kaufen oder verfüttern.

Das Futter muss folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Hochwertige Zutaten: Die Zutaten für das Futter sollten aus kontrolliertem Anbau stammen und frei von Schadstoffen und Pestiziden sein. Außerdem sollten sie möglichst naturbelassen sein und keine künstlichen Zusätze enthalten.
  • Schonend verarbeitet: Das Futter sollte möglichst schonend verarbeitet werden, damit die Nährstoffe und die Qualität der Zutaten erhalten bleiben. Hitze oder Druck, die das Futter verändern oder schädigen könnten, sollten vermieden werden.
  • Frische Lagerung: Das Futter ist so frisch wie möglich zu lagern, um es vor Schimmel, Feuchtigkeit und Schädlingen zu schützen. Darüber hinaus sollte sie dunkel, kühl und trocken sein, um das Futter vor Oxidation oder Verderb zu schützen.

Trockenfutter für Kaninchen ist kein Muss

Trockenfutter für Kaninchen ist eine beliebte und praktische Futterart, die jedoch nicht optimal für die Ernährung von Kaninchen ist. Trockenfutter kann verschiedene Gesundheitsprobleme bei Kaninchen verursachen, wie zum Beispiel Zahnprobleme, Verdauungsprobleme oder Harnwegserkrankungen.

Wenn Du Deinen Kaninchen eine gesunde und artgerechte Ernährung bieten möchtest, solltest Du auf Trockenfutter verzichten oder es nur sehr sparsam verwenden.

Quellen