Das Wichtigste in Kürze
Futter für Hunde mit Diabetes sollte reich an Protein sein, einen moderaten Fettgehalt und wenige Kohlenhydrate haben. Mehr zur richtigen Futterzusammensetzung.
Neben dem Spritzen von Insulin, können die richtige Ernährung und ausreichend Bewegung sowie ein gesundes Gewicht den Blutzucker senken.
Vermieden werden sollten zu viele Kohlenhydrate, Fett und Lebensmittel wie Weißmehl oder Kartoffeln. Futterarten und ihre Vorteile.
Das richtige Diabetiker-Hundefutter zu finden ist manchmal gar nicht so leicht. Denn schließlich gibt es einiges zu beachten und schmecken soll es Deinem Vierbeiner im besten Fall ja auch noch. Wie die Nahrung für Hunde mit Diabetes zusammengesetzt sein sollte, welche Futterarten es gibt und wie Diabetes überhaupt entsteht – das erfährst Du in diesem Beitrag.
Inhalt
Das Wichtigste über Diabetiker-Hundefutter
Was ist Diabetes bei Hunden?
Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Blutzuckerspiegel zu hoch ist. Die Ursache dafür ist entweder, dass die Bauchspeicheldrüse zu wenig Insulin produziert oder dass die Körperzellen nicht mehr das Insulin reagieren.
Lebenswichtig
Die Aufgabe von Insulin ist es, den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren, wo er als Energiequelle dient.
Es ist also wichtig, den Blutzuckerspiegel genau im Auge zu behalten und dafür zu sorgen, dass der Zucker dort ankommt, wo er gebraucht wird.
Welche Symptome hat ein Hund mit Diabetes?
Diabetes äußert sich bei Hunden typischerweise durch die folgenden Anzeichen:
- vermehrter Durst und Urinabsatz;
- Gewichtsverlust obwohl genug gegessen wird;
- Müdigkeit und Schwäche;
- schlechte Wundheilung & Infektionen;
- Grauer Star;
- Ketoazidose (eine lebensbedrohliche Stoffwechselentgleisung)
Wie kann man Diabetes bei Hunden behandeln?
Die Behandlung von Diabetes bei Hunden erfolgt in der Regel durch eine Kombination von Insulintherapie, Ernährungsumstellung und regelmäßiger Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Damit soll der Blutzuckerspiegel möglichst konstant gehalten und Schwankungen vermieden werden. Die richtige Ernährung ist dabei ein wichtiger Faktor, um den Insulinbedarf zu senken und die Gesundheit des Hundes zu fördern.
Die Ernährung Deines Hundes bei Diabetes
Die Ernährung ist bei Diabetes ein essentieller Bestandteil der Therapie. Denn das Futter bestimmt die Menge und die Art des Zuckers, die ins Blut gelangt. Wieviel Insulin Dein Hund dann letztendlich benötigt, ist abhängig davon, wie schnell und wie hoch sein Blutzucker ansteigt.
Sowohl ein zu hoher als auch ein zu niedriger Blutzuckerspiegel kann ernsthafte Komplikationen nach sich ziehen:
Überzuckerung (Hyperglykämie)
Bei Überzuckerung ist der Blutzucker zu hoch, weil nicht genügend Insulin vorhanden ist oder es nicht wirkt. Typische Symptome für Hyperglykämie sind Durst, häufiges Urinieren, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Infektionen und Grauer Star.
Achtung: Im schlimmsten Fall kann es zu einer Ketoazidose kommen, die sich durch Erbrechen, Atemnot, Bewusstseinsstörungen und Koma äußert.
Eine Ketoazidose kann den gesamten Stoffwechsel durcheinanderbringen und ist lebensbedrohlich, weshalb sie sofort behandelt werden muss.
Unterzuckerung (Hypoglykämie)
Gründe für eine Unterzuckerung sind eine zu hohe Insulin-Dosis oder kann auch entstehen, wenn Dein Hund zu wenig oder zu spät gefressen hat. Eine Hypoglykämie äußert sich meist durch Zittern, Schwäche, Desorientierung, Krampfanfälle oder Bewusstlosigkeit. Auch dieser Zustand ist lebensbedrohlich und es muss sofort gehandelt werden.
Wie Du siehst, darf Diabetes nicht zu unterschätzt werden, sondern muss durch regelmäßiges und geplantes Füttern von geeignetem Hundefutter in Schacht gehalten werden.
Diese Eigenschaften sollte Diabetiker-Hundefutter haben
Bei der Wahl des Hundefutters für Deinen Liebling solltest Du folgende Faktoren beachten:
Niedriger Glykämischer Index (GI)
Hundefutter für Hunde mit Diabetes sollte einen niedrigen GI aufweisen. Denn der Glykämische Index besagt, wie schnell und wie hoch ein Lebensmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Futter mit einem niedrigen GI senkt den Insulinbedarf und erleichtert außerdem die Blutzucker-Kontrolle.
Diese Lebensmittel sind besonders gut geeignet: Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Fleisch.
Das solltest Du Deinem Hund nicht geben: Zucker, Weißmehl, Kartoffeln und Reis.
Hoher Proteingehalt
Protein ist wichtig für den Muskelaufbau, die Organe und das Immunsystem Deines Hundes. Ein großer Vorteil ist außerdem, dass Protein einen geringen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat und aber trotzdem lange satt hält.
Tipp: Wenn Dein Hund an Übergewicht leidet, kann proteinreiche Nahrung helfen, abzunehmen. Denn Übergewicht ist einer der Risikofaktoren für Diabetes und kann die Insulinresistenz erhöhen.
Der Proteingehalt im Futter Deines Hundes sollte mindestens 25 Prozent betragen. Gute Proteinquellen (idealerweise aus tierischen Quellen) sind: Fleisch, Fisch oder Eier.
Moderater Fettgehalt
Auch Fett spielt eine wichtige Rolle für den Energiehaushalt Deines Hundes und hat wenig Einfluss auf den Blutzucker. Die im Fett enthaltenen essentiellen Fettsäuren sind wichtig für Haut, Fell und Nervenfunktion. Trotzdem sollte der Fettgehalt im Futter Deines Vierbeiner nicht zu hoch sein, weil es kalorienreicher als Protein oder Kohlenhydrate ist und Übergewicht begünstigen kann.
Ein Fettgehalt von 10 bis 20 Prozent ist empfehlenswert, am Besten in Form von Lachsöl, Leinöl oder Kokosöl.
Wenige Kohlenhydrate
Kohlenhydrate sind die Hauptquelle für Zucker im Blut und beeinflussen den Anstieg des Blutzucker daher am stärksten. Da Kohlenhydrate für Deinen Hund nicht lebensnotwendig sind, sollte der Kohlenhydrat-Anteil so gering wie möglich gehalten werden (idealerweise unter 10 Prozent).
Ballaststoffreiche Quellen wie Obst, Gemüse oder Vollkorn haben einen niedrigen GI und verbessern die Verdauung und Darmgesundheit Deines Hundes.
Futterarten und Ihre Vorteile
Die Wahl der Futterart hängt von den individuellen Vorlieben und Bedürfnissen Deines Hundes ab.
Trockenfutter
Trockenfutter ist die beliebteste und praktischste Futterart für Hunde. Allerdings weist es oft einen hohen Kohlenhydratgehalt auf, weil es Stärke als Bindemittel benötigt.
Wenn Du Deinem Schatz also Trockenfutter anbieten möchtest, dann achte darauf, dass es einen niedrigen Glykämischen Index hat und dafür viele Proteine, einen moderaten Fettgehalt und wenige Kohlenhydrate. Stelle Deinem Hund gerade bei Trockenfutter auch immer genügend frisches Wasser zur Verfügung.
Nassfutter
Nassfutter hat meist wenige Kohlenhydrate und ist deshalb grundsätzlich eine gute Wahl. Allerdings solltest Du im Auge behalten, dass Dein Hund ansonsten genügend zu Kauen hat und die Zahnreinigung nicht darunter leidet, dass zu wenig „Abrieb“ an den Zähnen stattfindet.
Barfen
Basierend auf rohem Fleisch, Knochen, Innereien, Gemüse und Obst, ist diese Futterart an die wilden Vorfahren des Hundes angelehnt. Wenn Du Deinen Hund mit Barfen füttern möchtest, solltest Du viel Erfahrung mit der korrekten Futterzubereitung haben und hygienisch arbeiten. Außerdem kostet dieser Weg mehr Zeit als fertige Hundenahrung.
Selbst gekocht
Statt Deinem Hund rohe Lebensmittel anzubieten, kannst Du natürlich auch Fleisch, Gemüse oder Obst kochen/dünsten und bei Bedarf noch Nahrungsergänzungsmittel hinzufügen. Auch das benötigt Zeit, Erfahrung und einen genauen Plan, welche Nährstoffe Dein Vierbeiner benötigt. Dieser Extra-Aufwand kann sich aber auf jeden Fall lohnen!
Hinweis: Neben der oben genannten Zusammensetzung des Futters (Proteingehalt, etc.) ist gerade bei Hunden mit Diabetes auch die Futtermenge, die jeweilige Insulindosis und die Aktivität des Hundes zu beachten.
Wie Du siehst, hast Du viele Möglichkeiten, Deinen Hund gesund und seinen Bedürfnissen entsprechend, zu ernähren.
Das beste Hundefutter für Diabetiker ist individuell
Diabetes ist eine ernsthafte Erkrankung, die eine sorgfältige Behandlung und Ernährung erfordert. Geeignetes Diabetiker-Hundefutter hat einen niedrigen glykämischen Index, ist reich an Protein, besitzt einen moderaten Fettanteil und wenige Kohlenhydrate. Das Ziel ist neben einem guten Geschmack und den richtigen Nährstoffen vor allem, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
Um das passende Futter für Deinen Hund zu finden, lohnt es sich, Dich gut informieren, verschiedene Futterarten auszuprobieren und bei Bedarf den Tierarzt um Rat zu fragen. Dein Hund wird es Dir sicherlich mit mehr Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude danken.